Impressionen aus Südostfinnland.

Impressionen aus Südostfinnland.

26. Juni 2025 2 Von Steffi

Wir starten in Loviisa und fahren weiter Richtung Osten. Siggi möchte unbedingt mal an die Russische Grenze. Die Finnen haben zwar seit 11/2023 die Grenze zu Russland geschlossen, aber wir fahren trotzdem mal gucken. Zuerst sehe ich aber ein Hinweisschild zu einer mittelalterlichen Steinkirche. Siggi fährt zurück, der Übersetzer braucht immer ein bisschen für das Ergebnis meiner Bilder. So kann ich einen Blick in die Kirche werfen. Eigentlich hatte ich ein kleines Steingebäude erwartet, tatsächlich ist es aber ein ziemlich großes Steingebäude und auch hier wieder mir extra Glockenturm, wie in Porvoo bei der Kirche. Im Inneren gibt es wieder diese tollen Deckengemälde. Das hat schon was!

Wir sind noch nicht viel weiter gefahren da kommt auch schon das nächste Ereignis. Dieses mal gibt es einen Hinweis zu einem alten Steinbruch. Wir biegen spontan ab in den Wald. Über einen langen schmalen Waldweg kommen wir zum Steinbruch

Dieser liegt recht nah am Meer und so konnte damals der abgebaute Stein (roter Granit) übers Wasser transportiert werden. Es ist nur ein 30 Minuten Spaziergang, aber ganz schön. Auf den Bildern kommt das mit den Überresten des Steinbruchs leider nicht so rüber.

Dann gehts weiter zur Grenze. Wie schon vermutet sieht man nichts. Naja Hauptsache das Bild ist gemacht!

Wir fahren einen Stellplatz bei Lappeenranta am Saimaa See an. Der Saimaa liegt im Süd-Osten Finnlands und ist der größte See des Landes. Dabei ist es keine einzige große Fläche sondern eher eine Seenlandschaft mit mehreren Teilseen. Dazu hat es noch über 13.700 Inseln und die Küstenlänge misst 14.800 km. Wahnsinn!!!

Am nächsten Tag fahren wir eine ziemlich schöne Strecke am bzw. durch den Saimaa (über Dämme und Brücken) und haben bei unserer Mittagspause einen schönen Ausblick auf die Brücke nach Puumala.

Unser Ziel für diesen Tag, Savonlinna. Wir möchten uns nämlich die Wasserburg Olavinlinna anschauen. Diese liegt im Saimaa See. Da wir recht zeitig an unserem Stellplatz sind, nutzte ich die Gelegenheit und wandere ein bisschen um Savonlinna herum. Dort gibt es ein paar Inseln, die über Fußgängerbrücken zugänglich gemacht wurden und als „Naherholungsgebiet“ dienen. Hier kann man auf der Größeren entweder in ein Cafe gehen oder man bringt sich Sachen zum Grillen mit und kann diese dann an der Grillhütte zubereiten und genießen.

Ich hab die Landschaft und die immer wieder kehrenden Ausblicke aufs Wasser genossen, und konnte auch ein paar Vögel beobachten.

Als ich zurück komme hat Siggi schon alles für das Abendessen vorbereitet, wir Grillen und sitzen am Wasser, was will man mehr!

Am nächsten Tag geht es zur Wasserburg Olavinlinna. Wir fahren mit dem Moggel auf einen Parkplatz in der Nähe, damit das Laufen nicht zu anstrengend für Siggi wird. Da werden wir direkt von einem Anwohner angequatscht wegen dem Moggel und recht hartnäckig eingeladen bei ihm zu duschen und mit ihm in die Sauna zu gehen. Ich überlege schon ob wir so schlimm riechen und aussehen, als hätten wir eine Dusche nötig! Da es mit der Verständigung nicht so gut klappte und wir auch gar keine richtige Lust dazu hatten, haben wir ihm dankend abgesagt. Er hat uns dann auf dem Weg zur Burg begleitet. Siggi hatte sich die Burg schon am Tag zuvor von unserem Stellplatz aus angeschaut und ich war morgens schon mal unterwegs zum Schauen, so dass wir aus fast allen Richtungen schon einen tollen Blick von aussen hatten.

Wir waren mit bei den ersten Besuchern an diesem Tag und hatten eine super freundliche Führerin in der Burg. Die Führung hat sie eigentlich auf englisch gehalten, aber da sie deutsch spricht, gab es auch die eine oder andere Erklärung auf deutsch. Olavinlinna (zu deutsch Olafsburg), gilt als die am besten erhaltene Mittelalterburg in Nordeuropa, (Entstehungszeit 1475). Heute gibt es noch drei Türme von ehemals fünf. Der Glockenturm und der Kirchturm haben jeweils einen Aborterker, da diese im 15. Jahrhundert als Wohntürme genutzt wurden. Diese Erker (auch als Nasen bezeichnet) gelten als die frühesten direkt im Wohnbereich angebrachten Toiletten des nordeuropäischen Raums. Wenn man dann noch gesagt bekommt, dass es in der Burg keinen Brunnen gab und das Wasser zur Trinkversorgung aus dem See kam. Naja, was soll ich sagen….?

Eine Besonderheit gibt es noch. Da die Strömung um die Burg so stark ist, friert selbst im Winter bei Minus 20 Grad das Wasser rund um die Burg nicht ein und so war sie auch im Winter recht gut geschützt vor Angriffen. Man kann die Burg nicht nur besichtigen, es gibt auch die Möglichkeit die Ökumenische Kapelle, den Königssaal und die Große Halle für Feierlichkeiten oder Seminare zu mieten. Ausserdem finden im Juli im Burghof die Opernfestspiele statt. Alles in allem hat uns die Burg und die Führung wirklich gut gefallen und die eine oder andere Geschichte hab ich mir, dank der super guten Erklärung sogar behalten!