Steffi auf dem Jakobsweg ( Camino de Santiago).

Steffi auf dem Jakobsweg ( Camino de Santiago).

21. August 2021 4 Von Steffi

Da wir jetzt schon fast den Jakobsweg mit dem Moggel abgefahren haben,(aus nördlicher Richtung kommend) wollte ich gerne auch ein kleines Stück davon laufen. Also haben wir mal die Karte angeschaut und ich habe mich für die letzten 15 Km von Corubión nach Fisterra bzw. ans Kap Fisterra entschieden.

Da steht der letzte steinerne Wegweiser mit der Muschel und der Kilometerangabe 0,00. Leider war das Wetter an diesem Tag nicht ganz so wanderfreundlich. Siggi hat mich mehrmals gefragt ob ich mir das wirklich antun wollte. Es war ca. die Hälfte meiner Strecke am Regnen und teilweise konnte man nur 50m sehen. Da alle anderen auf dem Camino ebenfalls bei diesem Wetter unterwegs sein „müssen“ , hab ich mir gedacht, kann ein Tag nichts schaden. Siggi hat mich also in Corubión am Strassenrand rausgelassen und ist mit unserem Moggel los gefahren.

Ich bin erstmal in den Hafen hab mich nach der Muschel umgesehen und bin dann los marschiert. Die ersten 400m war ich alleine unterwegs. Dann hatte ich die erste Begegnung mit anderen Wanderern. Ich hab fröhlich mit „Hola” gegrüßt und wurde zurück gegrüßt nur nicht mit Hola, sondern mit zwei anderen Worten. ??? Die Truppe lief an mir vorbei und hat direkt aufgeregt auf Spanisch gesprochen, da dachte ich die wissen, dass ich nicht wirklich auf dem Camino unterwegs bin. Also Internet gefragt wie begrüßt man sich auf dem Jakobsweg? Und siehe da es gibt tatsächlich einen speziellen Gruß. „Buen Camino“. Also bei den nächsten Begegnungen gab es dann ein Buen Camino zum Gruß und ich wurde ebenfalls freundlich zurück gegrüßt.

Das wäre mein Mittagsplatz gewesen, aber alles nass!

Meine Verpflegung wollte ich eigentlich ganz gemütlich an einem schönen Ort geniessen, aber da alles nass war, habe ich ein, zweimal im stehen was gegessen und bin dann weiter gegangen. Ein paar kleine Ausblicke gab es dann doch noch.

Die letzten Kilometer ging es nur bergauf

Als ich oben am Ende angekommen bin hat mich Siggi in Empfang genommen. Es war trocken und später kam kurz noch mal die Sonne raus, so dass wir den tollen Platz den Siggi direkt an der Klippe ergattert hatte geniessen konnten. Es war eine schöne Tour und hat sogar Lust auf mehr gemacht.

Wir sind wieder zusammen!
Unser Stellplatz für die Nacht

Am nächsten Morgen sind wir dann zusammen nach Santiago de Compostela gefahren. Wir haben etwas ausserhalb geparkt und sind in die Stadt gelaufen. Es waren mächtig viele Menschen unterwegs, natürlich die Pilger in allen Altersklassen, aber auch andere Besucher. Das Ziel war es in die Kathedrale zu gehen. Als wir die Menschenschlange um kurz vor 12:00 Uhr vor der Kathedrale gesehen haben, war es schon so gut wie abgehakt.

Diese Menschen stehen auch alle an
Siggi sieht man kaum

Also erst paar Bilder gemacht und die wartenden beobachtet, dann haben wir einen Seiteneingang entdeckt und haben uns dort angestellt. Der führte unter dem Altarbereich an der Grabstätte des Apostel Jakobus vorbei.

Zu dieser Zeit wurde gerade ein Gottesdienst gehalten und deshalb bewegten sich die anstehenden Menschenmassen aussen nicht. Wir haben uns im Anschluss noch mal bei den anderen Wartenden dazu gesellt und sind dann in der Kathedrale gewesen. Ist schon wirklich beeindruckend was man da zu sehen bekommt.

Der Altarraum

Santiago de Compostela direkt war irgendwie nicht so wie ich mir das vorgestellt hatte. Klar es hatte, wie in vielen Städten hier, kleine enge Gassen. Teilweise schöne Häuser und Läden. Natürlich auch viele Souvenirläden im alten Stadtbereich, aber insgesamt fehlte uns irgendwas. Auf dem großen Vorplatz der Kathedrale versammeln sich täglich die dort ankommenden Pilger. Wenn man das so sieht, dass ist schon beeindruckend, wie viele Menschen dort zusammen kommen und sich freuen, beglückwünschen und zusammen „feiern“, dass sie es geschafft haben diesen Weg zu gehen.

Im Hintergrund die “richtigen” Pilger
Der große Platz vor der Kathedrale

Das was uns in Santiago gefehlt hat, haben wir später zufällig in Pontevedra gefunden.

Die Gassen von Pontevedra
Pontevedra