
Wüste wir kommen
So langsam gehts jetzt Richtung Wüste, jiihhaaa! Vorher schauen wir noch in Nefta vorbei, dort wurde ein Teil der ersten Star Wars Reihe gedreht. Laut Internet sieht die Filmkulisse ganz gut aus. Zugegeben, wir sind nicht wirklich Star Wars Fans, aber macht ja nichts. Das Ganze hat sich nicht gelohnt. Zum einen sind die Kulissen schon sehr zusammen gefallen und anscheinend kümmert sich niemand darum. Hauptsache die Jungs können Teppiche, Sandrosen und Tee verkaufen. Schade!!





Dafür fahren wir aber das erste Mal auf der Tour im Sand. In der Nähe am kleinen Salzsee gibt es noch einen Berg, der einem Kamelnacken ähneln soll, dann schauen wir halt da vorbei und suchen uns einen abgeschiedenen Übernachtungsplatz. Tja also, das war auch nicht wirklich von Erfolg gekrönt oder wir haben nicht genug Phantasie, egal. Als, sozusagen, Entschädigung kommt ein Junge mit einem Fenec (Wüstenfuchs) auf dem Arm vorbei. Eigentlich mag ich das gar nicht, aber für einen Lolli darf ich ein Foto machen und den kleinen Fuchs auch mal streicheln.


Das beste war eindeutig der Übernachtungsplatz, Ruhe die gesamte Nacht!

Als nächstes durchfahren wir den größten Salzsee, Chott el Djerid, des Landes. Es gibt sogar Stellen mit richtig viel Wasser, da es drei Wochen vorher wohl geregnet hat. Das Salz was dort abgebaut wird, würde ich aber nicht essen wollen! Wie überall in Afrika liegt alles an Müll dort rum was man sich nur vorstellen kann, inklusive eines vor sich hinrostendem Kleinbus.





Wir erreichen Douz, die Stadt mit dem Tor zur Wüste. Siggi war hier vor ca. 20 Jahren schon mal und er meinte damals gab es in der gesamten Stadt keine asphaltieren Straßen, jetzt schon!! Das Camp ist recht schön aufgebaut.



Leider aber auch für die ganz „normalen“ Camper zu erreichen. Als wir von einem kleinen Stadtrundgang zurück kommen stehen da einfach zehn Deutsche „Weißblechcontainer“ (Freunde und Familie ausgenommen) und das wird dann nochmal von neun Italienischen Fahrzeugen ergänzt. Wo sind bitte die ganzen Offroader???






Wir kaufen Gemüse, Obst und Brot ein, tanken Diesel und holen nochmal Geld. Wir sind bereit für die Wüste und die Einsamkeit! Mehr oder weniger Luftlinie zieht es uns Richtung Jebil Nationalpark. Also Luft aus den Reifen von 4,5 auf 1,8bar ablassen und los gehts.



Nach ein paar schön zu fahrenden Dünen erwischen wir leider eine recht weiche Stelle und der Moggel muß das erste Mal richtig arbeiten. Das macht er zusammen mit Siggi aber ganz hervorragend und so können wir ohne auszusteigen einfach weiter fahren.



Kurz vor dem Mittagessen wirds dann doch ein wenig heikel. Wir fahren super schöne Dünen rauf und runter und dann passierts!!


Es geht nicht mehr weiter wir stecken in einem Sandtal zwischen lauter hohen Dünen bis zu den Achsen fest. Gut dass wir Schaufel und Sandbleche an Bord haben. Nach ca. einer Stunde Buddelei kommen wir wieder frei und können unseren Weg fortführen.





Der Zaun des Jebil Nationalparks (ca. 1500 Quadratkilometer groß und das größte Schutzgebiet Tunesiens, natürlich mit EU-Mitteln errichtet) kommt in Sicht. Dieser wurde 1994 eröffnet und sollte bedrohten großen Säugetieren, wie z.B. Dorkasgazelle, Säbelantilope und Mendesantilope ein Schutzgebiet darstellen. Laut Internet wurden in 2007 28 Mendesantilopen eingeführt und angeblich soll sich der Bestand auf 45 Tiere erhöht haben. Leider gab es schon Anfang der 2000er, als Siggi damals da war, an vielen Stellen keinen Zaun mehr, oder die Sanddünen überragten den Zaun. Was soll ich sagen, dieses Bild hat sich eher noch verschlechtert. Für uns ist das nicht nach vollziehbar wie da irgendjemand die Tiere züchten oder zählen will geschweige denn, dass die sich noch genau dort aufhalten.




Nach einer typisch ruhigen Nacht suchen wir uns einen Weg zum Tafelberg Tembaine, dessen Name auf Berberisch „der aus der Ferne gesehene Berg“ bedeutet. Genau so ist das auch. Wir sehen ihn schon von weitem und eigentlich könnte man meinen es ist gar nicht so schwierig dort hin zu gelangen, wenn da nicht die Dünen wären.





Es geht im Slalom um die Dünen drumherum oder auch mal drüber bis wir dann am Tafelberg angekommen sind. Es ist schon ein beeindruckendes Bild was uns da geboten wird!

Das Ganze wird dann von einer super schönen Dünenfahrt zu unserem Übernachtungsplatz gekürt! Die Nächte in der Wüste alleine sind halt immer wieder etwas besonderes, man hört die Stille!!!



Den nächsten Tag verbringen wir ebenfalls mit Dünen und Piste fahren. Unser Ziel ist die Oase Ksar Ghilane. Wir machen in einem richtig schönen Dünenfeld einen kurzen Stopp, um zum Einen ein paar Bilder von den Dünen zu machen und zum Anderen ein kleines Video vom Moggel beim Fahren.


Als ich dann wieder einsteige sagt Siggi hier riecht es komisch und im selben Augenblick haben wir Rauch im Führerhaus!!! Oh nein, das kann nicht sein, gerade war doch noch alles gut! Ein Kabel welches aus dem Armaturenbrett raus kommt ist ziemlich verschmort und kurz vorm brennen. Also sofort Motor aus und Strom weg.

Da kommen uns gerade 2 Fahrzeuge entgegen.

Ein Fahrer ist Mechaniker bei der Rally Dakar gewesen und weiss sofort was los ist. Das Kabel wird neu isoliert und er schickt uns in ein Camp in der Oase, wo er einen Mechaniker kennt. Wie sagte Siggis Tochter Charlotte, wieviel Glück muss man eigentlich haben…. Die Hütte hätte uns auch abfackeln können. So fahren wir auf direkter Strecke in die Oase Ksar Ghilane.


Der Mechaniker kannte sich tatsächlich aus und hat das Kabel mit Stecker afrikanisch repariert, ein neuer Kontakt wurde mit dem Feuerzeug ins Zündschloß geschmolzen. (4 Stunden 38€).




