Wir sind wieder alleine Unterwegs.

Wir sind wieder alleine Unterwegs.

21. November 2024 0 Von Steffi

Nachdem wir die Nacht unter Beobachtung standen, sind wir am nächsten Tag ohne irgendeine Kontrolle weiter Richtung Süden gefahren. In Feriana einer größeren Stadt haben wir Geld am Bankautomat geholt und wurden direkt wieder von einem Guarde Nationale Mann gefragt was wir vorhaben und wo wir hinwollen. Haben ihm unsere Route erklärt und dass wir noch Diesel tanken müssen. Daraufhin meinte er wir sollen ihm hinterherfahren. Da war unser Gedanke, der führt uns jetzt zur nächsten Tankstelle. Denn die waren die letzten Kilometer eher nicht vorhanden. Da gab es nur Schmuggel Benzin aus Algerien.

Typische Schmuggelbenzin Tankstelle

Also sind wir ihm nachgefahren, mit dem Ergebnis, dass er uns ganz freundlich am Ortsende verabschiedet hat, ohne uns vorher zu einer Tankstelle zu bringen. Naja, macht nichts, wenigstens sind wir wieder alleine unterwegs. Denkste!!! In der nächsten Stadt mit Tankstelle, die wir natürlich anfahren sehen wir im Rückspiegel wie wir doch tatsächlich wieder von einer Guarde Nationale Fahrzeug „begleitet“ wurden. Siggi hat unsere Route erklärt und dass wir ohne Begleitung fahren wollen und werden. Sie sind uns dann mit großem Abstand noch ein paar Kilometer hinterher gefahren, haben sich dann aber umgedreht und sind wieder zurück gefahren.

Unterwegs, ganz alleine

So konnten wir ganz entspannt die „Rommel Piste“ fahren. Das ist eine Straße über einen Bergkamm die wohl laut Internet vom Namensgeber im 2. Weltkrieg erbaut wurde, um dort mit den Truppen durch zu kommen. Da liegen teilweise noch die Betonplatten von damals. Die Aussicht und die Piste sind ganz nach unserem Geschmack!!

Wir fahren weiter nach Mides (direkt an der Algerischen Grenze) um uns dort den Canyon anzusehen. Angeblich gibt es in Tamerza und Chebika weitere Schluchten mit Wasserfällen, aber da die Region deutlich trockener ist, als weiter im Norden sparen wir uns den Stopp dort.

Alleine das „Mides Family Resto“ von Salah und seiner Familie ist schon empfehlenswert. Er ist super hilfreich und seine Frau und Schwester kochen leckeres Essen und es gibt Dattelsirub und Datteln.

Das beste aber ist, dass er zusammen mit einem Freund, der in der Schweiz lebt, dem Innenminister erzählt, was uns mit der Guarde Nationale „passiert“ ist. Der Tunesische Schweitzer regt sich ziemlich darüber auf und am nächsten Tag kommt tatsächlich einer von dem „Verein“ und entschuldigt sich für das Verhalten der Männer und dass falls uns das nochmal passieren sollte, wir ihn informieren können!! Geht doch! Ist ja auch schädlich für den Tourismus. Wir wissen auch gar nicht was hier so gefährlich sein soll, wir fühlen uns rund herum sicher hier. Selbst in den Touristen Hochburgen sind die Menschen nicht aufdringlich und wollen irgendwas verkaufen und viel angebettelt wurden wir auch noch nicht. Naja, das Thema ist jetzt hoffentlich durch. Wir gehen am nächsten Tag direkt vom Camp aus zum Canyon. Also das heißt wir laufen am Rande der Schlucht bis zum Ende, also da wo das Wasser raus fließt, wenn es denn da ist.

Direkt am Rand des Canyon befindet sich das Alte Dorf Mides.

Dort können wir ganz entspannt von oben ins Flussbett gelangen und gehen im Canyon bis zum Anfang. Es ist wirklich nicht vorstellbar, wie das Wasser sich dort über die Jahrtausende in das Gestein gefressen hat und vor allem mit was für einer Kraft das dort durch fließen muss. Am Anfang und auch am Ende ist die Schlucht wirklich eng und dementsprechend das Wasser bestimmt schnell. Also ich konnte mich gar nicht satt sehen an dem verschieden farbigen Gestein und den Formationen die das Wasser hinterlassen hat. Einfach Wahnsinn!!

Zum Abschluss des Tages haben wir uns von Salahs Frau bekochen lassen. Es gab eine Suppe mit Hühnchenfleisch, Tomaten, Paprika, Kichererbsen und dazu Brot. Anschliessend Putensteak mit Pommes, Salat und einer typisch Tunesischen Teigtasche (Brik) mit Ei und Tunfisch darin. Natürlich darf der Tee zum Abschluß nicht fehlen. Danach hatten wir noch einen unerwarteten Gast. Der kam auf dem Fußboden einfach auf mich zu gelaufen, aber klar der hat gerochen das ich in Wirklichkeit ein Skorpion bin, Haha!! Salah meinte er hätte hier noch nie einen Skorpion gesehen und hat Angst davor. Erst wollte er ihn einfach mit dem Fuß töten. Sein Sohn hat eine leere Flasche geholt und diese abgeschnitten, so konnte der kleine Kerl gefangen genommen und auf der Gegenüberliegenden Straßenseite wieder frei gelassen werden.

Steffis Pendant