Weiter gehts durch Cornwall.

Weiter gehts durch Cornwall.

11. September 2022 3 Von Steffi

Als nächstes ist Mousehole (gesprochen Mawzel) dran. Wie immer fahren wir erstmal mitten rein ins Ort, doch dieses Mal wird das nix mit dem Parken mitten im Geschehen. Wir müssen drehen und wieder zurück in das Dorf davor um es von der Küstenstraße aus zu Versuchen. Hier gibt es einige Parkplätze direkt an der Straße, da können wir kostenfrei mit unserem Moggel stehen. Jetzt haben wir zwar einen längeren Fußweg, aber der hat sich auf jeden Fall gelohnt! Nicht nur wegen des Ortes an sich, nein wir haben auch wieder eine Robbe gesehen und ganz nah am Strand einen jungen Kormoran.

Mousehole ist wirklich ein schönes Örtchen. Rund um den zentralen Hafen gibt es einige hübsche Häuser, aber auch weiter im Ort hab ich ein paar schöne Häuser gesehen. Siggi hat im Hafen auf mich gewartet, während ich noch eine extra Runde gelaufen bin.

Es gibt hier einen Steinpool, der auch bei Ebbe genutzt werden kann. Zu erst haben wir ihn bei Flut gesehen, dann nochmal bei Ebbe.

Wir hatten aber beide keine Badesachen mit, um uns in die Fluten zu stürzen. Das Wetter hatte es gut mit uns gemeint, wir hatten viel Sonne an diesem Tag.

Nach 3 Tagen mehr oder weniger Regen und Sturm kommt nun das nächste Highlight. St. Ives wird auch als Perle von Cornwall geführt und ich muss sagen, es ist eine wirklich schöne Stadt. Wir haben von der Besitzerin des Wiesencamps gesagt bekommen, dass der einfachste Weg dorthin zu kommen mit dem Bus ist. Es gibt fast direkt vor der Tür sozusagen eine Bushaltestelle und das Tagesticket kostet 5 Pfund p.P. Dafür können wir nicht mit dem Moggel hinfahren und schon gar nicht parken. Also nehmen wir den Bus. Das Wetter ist eher wie im April an diesem Tag. So dass wir schon auf dem Weg zum Bus das erste Mal naß werden. Die Busfahrt an sich ist auch schon ein Erlebnis, wenn man bedenkt, dass der auch über die schmalen Straßen fahren muss. Da wird der Gegenverkehr einige Male wieder zurück geschickt

Das Wetter ist gegen Nachmittag doch noch etwas besser geworden, heisst es gibt nur noch kurze Regenschauer wo wir nicht ganz so durchnässt werden. Wir schauen uns die beiden sehr schönen Stadtstrände an und schlendern durch die gepflasterten Strassen der Altstadt. Wenn man die Strände und das Meer sieht kann man kaum glauben, dass wir in England sind. Es gibt hier und da sogar Palmen in den Vorgärten, wirklich schön!

Als wir dann Abends am Moggel ankommen und kochen wollen springt der Herd erst nicht an. Wir haben aber auch wegen des nicht ganz so schönen Wetters nicht so viel Strom von der Solaranlage die letzten Tage bekommen. Also mal kurz den Motor anschalten, dann läuft auch der Herd wieder. Durch Zufall schreibe ich mit meinem Neffen Sean, von diesem erfahren wir dass die Queen verstorben ist. Wow, wir suchen im Netz und werden fündig!

Oh je, hoffentlich wird für den nächsten Tag nicht ein Trauertag ausgerufen und alles ist geschlossen oder so was. Aber zu unserer Überraschung ist hier alles wie immer. Hier und da weht die Landesflagge auf Halbmast, aber sonst scheint es normal weiter zu gehen. Hmm, wir haben mehr erwartet! Als wir dann aber an unserer nächsten Sehenswürdigkeit in Cornwall ankommen, dem St. Michael’s Mount eine Insel vor Marazion gibt es doch eine Überraschung für uns.

Nein, es ist nicht geschlossen, im Gegenteil, wegen des Todes der Queen ist der Eintritt und die Bootsfahrt kostenlos. Das ist ja wirklich gigantisch! Normalerweise hätte der Eintritt fürs Schloss und den Garten für uns beide 48 Pfund gekostet und da es eine Insel ist nochmal 5 Pfund für die Bootsfahrt zurück. Wir haben das nämlich extra so geplant, dass wir über den gepflasterten Steg auf die Insel laufen können und mit dem Boot bei Flut zurück. Der Blick und der Weg zur Insel ist schon beeindruckend.

Doch auch die Insel an sich ist wirklich sehenswert. Hier gibt es Spuren von Siedlern aus der Bronzezeit, von Mönchen, Pilgern, aber auch von Soldaten. Seit dem 17. Jahrhundert lebt die Familie St Aubyn auf der Insel. Seit 1780 gibt es terrassenförmig angelegte Gärten am Schloss entlang. Das Schloß steht ganz oben auf dem Berg der Insel und ist ebenfalls über einen gepflasterten Weg zu erreichen.

Es gibt einen kleinen Hafen samt „Dorf“, in diesem lebten zu seinen Hochzeiten über 300 Inselbewohner. Um 1811 gab es 53 Häuser, 4 Straßen, 3 Schulen und 3 Kneipen. Heute sind es noch 30 Bewohner z.B. Bootsmänner, Gärtner, Fremdenführer und Mechaniker die alle zusammen dafür sorgen, dass das Inselleben reibungslos abläuft.

Im Schloss gibt es auch einige sehr schöne Zimmer, darunter die Bibliothek und der Hauptspeisesaal der Familie.

Bei der Bootsfahrt zurück wurden wir ganz gut durchgeschaukelt, denn das sind natürlich nur kleine Boote. Ich hab dann noch einen kurzen Abstecher nach Marazion gemacht, und schon gehts weiter Richtung Nordosten.