
Koli Nationalpark, ich komme….
Es ist mal wieder soweit. Ich geh im Koli Nationalpark wandern. Wie schon vermutet, ist das Wetter nicht ganz so toll, aber zum Glück gibt es ja Regenjacken und warme Kleidung. Wir fahren von unserem Picknickplatz im Wald auf einen der Wanderparkplätze im Nationalpark. Siggi setzt mich bei bewölktem Himmel ab. Ich bin vorbereitet, habe Regenjacke, Mückenspray und den BiteAway dabei. Im Wald sind nämlich die Stechmücken besonders schlimm. Natürlich hab ich auch was zu trinken und zu essen dabei. Nur die Kamera hab ich zurück gelassen, da die Wahrscheinlichkeit, dass es regnen wird, ziemlich hoch war. Also gibt es nur Handy Bilder. Der Koli-Nationalpark besteht seit 1991 und umfasst eine Fläche von 30 Quatratkilometern. Der 347 m hohe Berg Koli, welcher am See Pielinen in der finnischen Region Nordkarelien liegt, ist der Namensgeber des Schutzgebietes. Der Berg ist jetzt nicht wirklich hoch und trotzdem hebt er sich deutlich über seine Umgebung empor. Die Aussicht von der Spitze des Koli über die Seenlandschaft gilt als Nationalsymbol Finnlands und diente vielen Künstlern als Inspiration. Als ich das gelesen habe wollte ich mich persönlich davon überzeugen! Zuerst laufe ich auf einem schmalen angenehmen weichen Weg relativ alleine durch den Wald.

Dann geht es teilweise recht steil über Wurzeln und Steine den Berg hinauf.


Ich freu mich schon auf die Aussicht von den beiden Gipfeln des Koli. Zuvor gibt es aber einige Aussichtspunkte an der Strecke, die auch schöne Ausblicke bieten und auch so ist die Umgebung einfach super schön.




Was hier in Finnland wirklich toll ist, dass es auch außerhalb der Nationalparks Picknickplätze mit Grillhütten oder Sheltern gibt, bei denen in der Regel auch Feuerholz bereit liegt und meist eine Komposttoilette. Das hat den Vorteil, dass man hier auch durchaus nur mit Schlafsack und wenig Ausrüstung unterwegs sein kann. Alleine in der Umgebung des Koli gibt es 90 Km markierte Wanderwege. Davon durfte ich ca. 12 Km an diesem Tag gehen. Als ich am eigentlichen Gipfel, dem Ukkokoli und dem Akkakoli ankomme regnet es und der Himmel hat sich deutlich zugezogen. Naja macht nichts, ist trotzdem schön hier oben.











Was mich bisschen verwundert, dass hier plötzlich so viele Menschen sind. Auf dem Weg nach unten seh ich dann, dass es eine Minirunde, gibt die nur zu den beiden Gipfeln führt. Vom Skigebiet aus, welches man mit einer kostenlosen Kabinenbahn bzw. Sessellift (allerdings kostenpflichtig und von der anderen Seite) erreichen kann, kommt man also auch hierhin. Ich finde eine trockene Bank und kann da mein mitgebrachtes Essen zu mir nehmen. Eigentlich hatte ich mir vorgestellt auf einem der Steine direkt am Abgrund zu sitzen, aber das war leider alles nass. Naja, dann beim nächsten Wanderausflug. Als ich dann Nachmittags zurück am Moggel bin, berichtet mir Siggi, dass er ebenfalls mal oben war. Zwar nur mit der Kabinenbahn im Infozentrum am Skigebiet, aber immerhin. Dafür, dass sich das Wetter nicht von seiner schönsten Seite gezeigt hat, war es aber ein wirklich schöner kleiner Wanderausflug. Ach und ich hab die Familie aus der Schweiz, die Abends zusammen mit uns am Picknickplatz übernachtet haben getroffen. War recht witzig, weil sie das ganz spontan entschieden hatten. So kann ich auch ein zwei Bilder mit mir drauf zeigen.


Abends stehen wir in Nurmes am Hafen und gönnen uns Finnischen „Fisch and Chips“. Gewöhnungsbedürftig mit den kompletten Fischen, aber gut.





Hier gibt es sogar eine kostenlose Dusche, Trinkwasser und man kann kostenlos Wäsche waschen. Leider sind wir Morgens zu spät und die Maschine wird schon von jemand anderem benutzt. Also geht es für uns weiter Richtung Nordwesten. Die Fahrt endet nach ca. 20 Km ziemlich plötzlich, da wir Luft im Bremskreislauf verlieren und somit die Bremsen zu gehen. Dann geht nichts mehr. Zum Glück schaffen wir es gerade noch auf einen der wenigen Parkplätze an der Straße.

Jetzt ist die Fehlersuche dran. Als erstes gehen wir um den Moggel rum und horchen ob wir irgendwo im System Luft verlieren. Das hatten wir schon mal und ist auch nicht verwunderlich, da die Leitungen schließlich 40 Jahre alt sind. Doch wir hören nirgendwo ein zischen. Hmm, wo ist denn dann die Luft hin?? Beim Losfahren war noch alles normal. Der Luftpresser baut während der Fahrt normalerweise Druck auf, damit die Bremsen offen bleiben. Wir hatten bei unserer Restaurierung im Frühling schon bemerkt, dass dieser nicht mehr so ganz fit ist. Auch unser Unimogschrauber meinte „er könne nicht sagen, wie lange der es noch macht“. Da hat Siggi kurzerhand einen Neuen aus dem Zubehör bestellt und den hatten wir mit an Bord. Nach dem Siggi mit unserem Freund Harald aus Berlin und unserem Schrauber Mirko gesprochen hat und beide meinen, wahrscheinlich baut der Luftpresser nicht genug Druck auf, entschliessen wir uns diesen zu tauschen. Heißt ich steig aufs Dach und hol den Neuen runter und Siggi packt das Werkzeug aus.

Bedeutet, er muss auch die Fahrräder vom Träger nehmen, ziemlich großer Aufriss, aber nicht zu ändern. Was uns echt befremdlich vor kommt, es hält nicht ein Auto an. Das wäre uns in Afrika oder auch im Osten Europas nicht passiert. Da standen wir teilweise nur für eine Mittagspause am Strassenrand und schon wurde nachgefragt, ob alles in Ordnung sei. Hier sieht man schon von weitem, dass es ein Problem gibt, aber keinen interessiert es, schon merkwürdig! Naja egal, Siggi baut den alten Luftpresser aus und den Neuen ein. Der passt zum Glück richtig gut, ist nämlich kein Original von Mercedes, der ist unbezahlbar.




Ich darf in der Zeit Siggi Werkzeug anreichen und für Essen und Trinken sorgen, dann obliegt mir der Test, ob es denn der Luftpresser war oder nicht. Ich steig auf den Fahrersitz und starte den Motor. Jiihhaaa sofort baut sich der Druck im Bremssystem wieder auf!

Super gut, da hab ich wirklich den richtigen Mann zum Reisen und Schrauben ausgesucht!

Nach ca. 4,5 Stunden Aufenthalt können wir unsere Reise fortsetzen.