
Stonehenge (prähistorisches Erbe)
Von Dunster aus, auf dem Weg zur Werkstatt, haben wir einen kostenfreien und schönen Übernachtungsplatz oberhalb des Blagdon Sees gefunden. Hier genießen wir unseren Italienischen Dessertwein mit Blick auf den See. Sehr schön nur leider war die Temperatur recht kühl und daher sind wir nicht lange draussen geblieben.


Am nächsten Tag fand die Beisetzung der Queen statt und sämtliche Geschäfte, Sehenswürdigkeiten und Schulen waren geschlossen. Das war für uns ganz praktisch, denn es war kaum Verkehr als wir durch Bristol gefahren sind. Für diese Nacht hatten wir uns einen Platz bei dem Pub „The Wishing Well“ ausgesucht. Nicht so weit von der Werkstatt in Yate entfernt, aber trotzdem ländlich. Dort waren wir dann abends Essen. Wir hatten Burger mit Pommes, Siggi einen Cider mit Beeren und Kirsch Geschmack, ich hatte ein Guinnes und dann haben wir uns noch jeder einen Nachtisch gegönnt. Wir dachten allerdings es sei die kleine Variante. Gebracht wurde die „normale“ Größe. Heisst Siggi hatte noch einen „Jam Sponge Pudding“ mit Eis (Das war ein rundes Stück Kuchen mit mega viel Erdbeermarmelade drauf) und ich hatte einen Schokoladenkuchen mit Schokosoße und Eis. Danach waren wir beide sowas von voll!!!





Den Werkstatt Termin hätten wir uns sparen können. Einer der Angestellten hat sich das Problem angehört, dann wurde der Herd gestartet. Der ging nicht an, hat gequalmt wie in den letzten Tagen immer. Diagnose, dass es wahrscheinlich die Glühkerze ist, die nicht mehr so richtig funktioniert. Das hatte Siggi auch vermutet. Der Chef wollte ne Mail an Webasto schreiben wegen der Glühkerze, da sie die nicht auf Lager haben und meinte wir könnten dann fahren und sie melden sich wenn sie Antwort haben. Blöd, aber nicht zu ändern! Natürlich hat sich niemand mehr bei uns gemeldet.
Wir fahren zum nächsten Pub („The Globe Inn“, auch hier können wir kostenlos übernachten) in der Nähe der Stadt Bath. Bath wurde durch ihre römisch erbauten Bäder bekannt und nach ihnen benannt. 1987 wurde sie zum Weltkulturerbe erklärt. Die Stadt liegt am Fluß Avon. Bath Abbey wurde im 7. Jahrhundert gegründet und zum religiösen Zentrum. Im 17. Jahrhundert wurde behauptet, dass das Wasser heilende Eigenschaften hat, daher wurde die Stadt Kurort und erfreute sich starker Beliebtheit. Die Römischen Bäder kann man sich auch von innen anschauen, da das aber auch wieder ein Vermögen kostet, machen wir nur Bilder von Aussen. Die Abtei schauen wir uns von innen an.





Wir schlendern durch die Strassen und kommen an der Pulteney-Brücke an. Die führt über den Avon und beherbergt kleine Läden, Kaffees und Restaurants.





Auch zum „Zirkus“ gehen wir. Siggi hatte sich vorgestellt, dass es sowas ist wie das Colloseum in Rom. Doch nein, es ist ein historischer Ring aus großen Stadthäusern die einen Kreis mit drei Zufahrten bilden. In der Mitte stehen alte Bäume die von der Krone her aussehen als wäre es nur ein Baum, sehr schön!


Wir gehen noch was Essen und fahren mit dem Bus wieder zurück zum Pub. Dort trinken wir Abends noch ein Bier.
Am nächsten Morgen geht es nach Avebury, hier können wir uns eine der bekanntesten prähistorischen Stätten Großbritanniens anschauen.

Das Dorf liegt quasi inmitten des größten Steinkreis der Welt und ist nicht nur bei den Touristen beliebt, sondern auch von religiöser Bedeutung. Der ursprüngliche Zweck ist nicht bekannt, obwohl Archäologen glauben, dass es höchstwahrscheinlich für eine Form von Ritual oder Zeremonie verwendet wurde. Für uns immer wieder erstaunlich wie die Menschen damals diese riesigen Steine bewegt und aufgestellt haben und vor allem wer auf so eine Idee kommt. Die Steinkreise sind alle ca. 4500 Jahre alt. Wir laufen am äußeren und dem inneren Steinkreis entlang machen natürlich wieder Fotos. Diese bringen aber bei weitem nicht das rüber was man hier sieht.










Die nächste Sehenswürdigkeit ist Stonehenge.

Bei unserer App haben wir gesehen, dass es einen Weg ganz in der Nähe gibt, wo man kostenlos parken und übernachten kann. Na dann mal los! Schon von weitem sehen wir, dass wir nicht die einzigen sind, die von dieser Parkmöglichkeit wissen. Es scheint als sei der komplette Hügel voll mit Vans, Campern und Autos. Aber wir können auch schon von der Straße aus den Steinkreis sehen. Wirklich beeindruckend!

Für was genau die Menschen das damals gebaut haben weiss niemand wirklich. Es gibt verschiedene Theorien dazu, z.B. könnte es eine religiöse Begräbnis- oder Kultstätte gewesen sein. Andere meinen es war ein astronomisches Observatorium inklusive Kalender für die Saat- und Erntezeiten. Was auffällt ist, dass die Sommersonnenwende wohl eine große Rolle gespielt hat. Wir haben Glück und bekommen noch einen Platz am Wegesrand.

Vor uns steht ein Pärchen aus Holland und Siggi wird direkt angesprochen, ob wir auch zur Sonnenwende wollen? Ähem, eigentlich haben wir da nicht drüber nachgedacht. Er erzählt uns, dass am nächsten Morgen von 6-9 Uhr der Eintritt frei ist, (normalerweise kostet es 28 Pfund/Kopf), es ausserdem eine Zeremonie mit Schamanen und Druiden im Steinkreis gibt. Ich muss Siggi nicht lange überreden mit mir um 5:30 Uhr auf zu stehen, um dieses Ereignis mit zu erleben. Ich pack uns einen Rucksack mit Frühstück und Getränken, Siggi nimmt seinen Hocker mit und auf geht’s. Wahnsinn was hier los ist. So viele verschiedene Menschen, alle Altersklassen und Hautfarben sind vertreten. Wir sind zwar nicht bei den Ersten, bekommen aber noch den Grossteil der Sonnenaufgangszeremonie mit. Leider ohne den Sonnenaufgang zu sehen, da es stark bewölkt ist.




Es herrscht eine unbeschreibliche Atmosphäre, da sitzen Menschen zusammen, machen mit Trommeln, Rasseln, Flöten und anderen Instrumenten Musik. Ein Ereignis was Festlichkeit und Spiritualität miteinander verbindet. Es wird gesungen, Druiden halten ihre Zeremonien, hier und da riecht es verdächtig nach nicht legalen Rauchwaren und es scheint als wären wir…. Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung wie ich das Gefühl beschreiben soll!







Es war einfach nur unglaublich inmitten dieses prähistorischen Denkmals zu stehen, die Steine anfassen zu können und das mit diesen ganzen Menschen zusammen zu erleben!! Wir hatten uns vorher im Internet die Fakten angeschaut, also dass es teuer ist wussten wir, und dass man definitiv nicht mehr an die Steine dran kommt, um diese vor Vandalismus und sowas zu schützten. Aber das, was wir jetzt erleben durften ist wirklich unvergesslich. Das einzige was das noch topen kann, denk ich, ist hier die Sommersonnenwende zu feiern. Kurz vor neun Uhr laufen die Sicherheitsleute herum und scheinen die Menschen ganz ruhig und gelassen so langsam in Richtung Ausgang zu führen. Wir sind bei den letzten die die Steinkreise verlassen und können es immer noch nicht fassen, dass wir das erleben durften.






Ab der normalen Öffnungszeit sind wir dann verwundert wie viele Menschen sich den restlichen Tag über auf dem Gelände aufhalten und so viel Geld bezahlen, um dann noch nicht mal annähernd dieses Gefühl was wir am Morgen hatten zu haben. Für uns absolut unverständlich! Da wir ziemlich nah dran geparkt hatten und es auch eine Möglichkeit gibt die Steine aus der Ferne zu betrachten hätten wir das Geld nicht bezahlt!




Wir laufen Nachmittags noch eine Runde über das “Parkplatzgelände”. Ich schau mir dann noch die Hügel in der Nähe an und lauf nochmal am Zaun entlang.



Am nächsten Morgen habe ich das Glück den Sonnenaufgang zu sehen und zu fotografieren. Es ist zwar ziemlich kalt und ungemütlich, aber es hat sich gelohnt wie ich finde.


Am Vormittag fahren wir noch ganz in der Nähe zu Woodhenge. Das ist vom Prinzip ähnlich wie Stonehenge, nur ursprünglich aus Holzpfählen erstellt worden. Alle diese Steinkreise sind zusammen mit den Pyramiden auf der ganzen Welt exakt gleich ausgerichtet. Das ist doch der Hammer und das vor über 4000 Jahren!

Als letzte Sehenswürdigkeit schauen wir uns Old Sarum, die älteste Siedlung (in der Grafschaft Wiltshire) und eine der ältesten die in den Aufzeichnungen Englands erscheinen. Old Sarum liegt auf einem Hügel, ca. 3 Kilometer nördlich vom heutigen Salisbury entfernt.

Es gibt Anzeichen dafür, dass der Ort schon um 3000 v. Chr. bewohnt wurde. Old Sarum war zur Römerzeit eine Festung an einer strategisch wichtigen Stelle, da dort zwei Handelsrouten und der Fluß Avon zusammentrafen. Im 13. Jahrhundert mangelte es an Platz, um neue Gebäude zu erstellen. Ausserdem wurde der Wasservorrat an der Hügelspitze besteuert, was zu einer schlechten Situation für die Bewohner der Stadt führte. Dann gab es regelmäßig Streitigkeiten zwischen den Verantwortlichen der Burg und der Kathedrale, als Ergebnis begann der Bischof mit dem Bau einer neuen Kathedrale am Ufer des Avon. Das war dann der Untergang von Old Sarum. Heute sieht man nur noch ein paar Reste der mittelalterlichen Burganlage und der Kathedrale. Wir drehen gemeinsam auf der ehemaligen Burg eine runde.







Siggi geht zum Moggel zurück und ich geh nochmal an den Platz, wo die Kathedrale stand mit der Bibliothek und lauf auf dem inneren Ring vor dem Wassergraben entlang. Wahnsinn was man hier für eine Weitsicht hat, da konnte man schon früh erkennen wer zu Besuch kommt!



War bestimmt auch ein High Light eures Süd England Trips. Auch sehr spannend geschrieben mit historischen Hintergründen. Zu Avalon gibt es auch einige historische Romane. Ist aber schon lange her das ich sie gelesen hab. War spannend.
Danke, ja das war es auf jeden Fall! 🙂
Ich wundere mich etwas , dass Siggi überhaupt bei diesem Menschenandrang mit zur Sonnenwend
ist, wo er doch die Menschenansammlungen nicht so mag. Aber das Rätsel wie die Riesensteine dort
hingekommen sind, das können nur übermächtig , starke Riesen gewesen sein…..Witz…
Wie ihr euch so gefühlt habt , unter den Schamanen , kann ich in etwa nachvollziehen.
Wir waren auch unter Schamanen als wir damals die Bäume umarmten und abhorchten, welcher
uns etwas sagt….?! Wir hatten uns dann für die Kiefer entschieden, für den Trommelbau.
War auch alles sehr mystisch
Das war für mich auch etwas wunderlich😉, aber Siggi war schon die ganze Zeit ziemlich auf Stonehenge fixiert. Da waren die vielen Menschen nicht weiter schlimm. Im Gegenteil es war so doch noch was ganz besonderes!
Stimmt daran kann ich mich erinnern als Ihr das damals erzählt habt…