Und noch einiges Sehenswertes in Cornwall.

Und noch einiges Sehenswertes in Cornwall.

20. September 2022 2 Von Steffi

Die nächste Sehenswürdigkeit ist eine Höhle in Holywell. In dieser befindet sich eine Quelle, angeblich soll sie eine heilende Wirkung haben. Naja, das sei mal dahin gestellt. Mich haben die Bilder im Internet dazu verleitet, dass ich mir diese Höhle selbst anschauen wollte. Die Farben auf den Bildern waren so unwirklich rot, grün, milchig weiß, dass ich mir das nicht vorstellen konnte.

Laut Internet liegt das wohl an dem sehr mineralhaltigen Wasser. Als erstes braucht man dazu Ebbe und man sollte zweitens ganz gut zu Fuß sein, denn der Parkplatz ist nicht gerade um die Ecke. Beides hat an diesem Tag zugetroffen! Das Wetter war zwar mal wieder ziemlich durchwachsen, aber mit der richtigen Kleidung kein Problem. Mit Taschenlampe, Messer, Kamera und Handy ausgestattet geht es los. Siggi hab ich im Moggel am Parkplatz zurückgelassen und mich auf Erkundungstour begeben. Als erstes bin ich über eine recht hohe Düne an den Strand, und anstatt dann direkt auf die besagte Höhle zu zugehen hab ich mir erstmal die anderen nicht ganz so spektakulären Höhlen angeschaut.

Wenn ich ehrlich bin, ohne meine App, wäre ich dann glatt an der Holywell Cave vorbeigegangen. Von aussen sieht es nämlich auf den ersten Blick nicht so aus, als könnte man da rein gehen. Es führt ein recht steiler Weg fast stufenartig hoch und dann befindet sich das „Wunder“ auch schon gleich hinter dem „Eingang“. Die Farben sind wirklich wie auf den Bildern im Internet. Da ich unsere Taschenlampe mit habe kann ich auch ein paar Bilder machen. Leider sind die nicht ganz so spektakulär aber auch ok. Mit Stativ und richtiger Beleuchtung wäre es perfekt gewesen, aber man kann nicht alles haben!

Ich hab über den gesamten Strandabschnitt immer mal wieder ein paar Bilder gemacht und bin wieder zurück gegangen. Siggi ist dann auch nochmal mit mir zum Strand.

Weiter gehts nach Padstow. Das ist ein mittelalterliches Fischereistädtchen und liegt an der Nordküste von Cornwall am Westufer der Mündung des Flusses Camel. Der Hafen liegt gut geschützt und galt daher im Mittelalter als einer der sichersten Häfen der Nordküste.

Wir schlendern ein wenig durch die Gassen. Gönnen uns bei der örtlichen Bäckerei ein „richtiges Brot“, wobei auch das bei weitem nicht an das gute Deutsche Brot ran kommt.

Wir machen ein paar Fotos und weiter geht es nach Port Isaac, ein Fischerdorf an der Nordküste Cornwalls im Südwesten Englands. Auch schon im Mittelalter ein geschäftiger Hafen für den Umschlag von Gütern, wie z.B. Stein, Kohle, Holz und Keramik. Der Fischfang und -verarbeitung waren ebenfalls von Bedeutung und auch heute werden noch Krabben und Hummer gefischt. Aber mittlerweile ist auch hier der Tourismus Haupteinnahmequelle.

Im alten Zentrum des Ortes, der sich mit seinen schmalen Gassen die Hänge hinab windet, befinden sich viele architektonisch und historische Cottages aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Port Isaac war für zahlreiche Filme ab den 1980er Jahren Drehort. Unter anderem wurde hier 1989 für einen Rosamunde Pilcher Film gedreht. Ausserdem soll es hier einen ziemlich bekannten Shanty-Chor (The Fisherman’s Friends) geben, dem konnten wir aber nicht lauschen, da die Herrschaften nur Freitags Abends im Hafen auftreten. Siggi hatte sich den Hafen nur von oben angeschaut um nicht den ganzen Weg wieder bergauf gehen zu müssen. Er hat im neueren Ortskern auf mich gewartet.

Nächster Stop Tintagel, hier können wir für wenig Geld auf einem Wiesenparkplatz übernachten.

Sonnenuntergang in Tintagel

Am nächsten Tag machen wir uns auf zum Tintagel Castle (=Festung des schmalen Zugangs). Dieses liegt auf einer Halbinsel an der Westküste Cornwalls. Zu ihr führen steile Zu- und Abgänge, sie ist durch eine schmale Landzunge mit dem Festland verbunden.

Allerdings sehen wir das ganze nur aus der Ferne, da der „Spaß“ nämlich 42 Pfund für uns kosten soll (= 50€ plus 10€ Parkplatz wohlgemerkt).

2019 hat man eine neue Fußgängerbrücke zur Insel gebaut um diese auf Höhe des Mittelalterlichen Übergangs zu verbinden, und wahrscheinlich finanziert man die jetzt darüber. Nicht mit uns! Wir laufen runter bis an den Hafen. Von dort aus kann man die Merlin’s Höhle sehen und sich die alte und neue Fußgängerbrücke von unten anschauen.

Leider ist das Wetter an diesem Tag nicht so beständig. Während ich auf dem Weg in die Höhle und an den Strand unterwegs bin fängt es an zu regnen. Ich schau mir noch kurz den Wasserfall an und dann nichts wie nach oben.

Siggi hat sich glücklicherweise unter einem Sonnenschirm etwas Regenschutz verschafft. Jetzt heisst es den Berg wieder nach oben gehen und ab in den Moggel.

Der nächste Tag ist sonnig, trocken und wir fahren mal wieder mit dem Bus. Dieses mal geht es nach Boscastle, das ist für uns auch gleichzeitig der letzte Ort auf unserer Liste in Cornwall. Boscastle liegt in einem schmalen Tal an der Mündung der Flüsse Jordan, Valency und Paradise.

2004 nach einem heftigen Unwetter wurde das dem Ort zum Verhängnis. Es kam zu einer Flutkatastrophe, als der Pegelstand der Flüsse innerhalb einer Stunde auf zwei Meter anstieg und eine vier Meter hohe Flutwelle durch das enge Tal schoss. Dabei wurden über 50 Autos und sechs Gebäude in den Atlantik gerissen. Zwanzig weitere Häuser wurden so beschädigt, dass sie später abgerissen werden mussten. Die Britischen Medien sprachen damals vom Wunder von Boscastle, da die verheerende Flut keine Todesopfer forderte. Wir laufen am Fluß entlang Richtung Hafen und wieder ins Ort zurück.

Siggi macht eine Lesepause in der Sonne und ich schau mir das Dorf und ein Teil des Tales von oben an.

Im Anschluß gehen wir noch in das Ledergeschäft von Rob. Er ist ein recht spiritueller Mann, aber auch total offenherzig. Wir könnten sogar Schuhe bei ihm kaufen, die fast so aussehen wie die, die ich aus Marokko habe (für den 3-fachen Preis). Siggi bekommt von Ihm spontan zwei neue Lederriemen (für seinen Halsschmuck) geschenkt. Das war mal wieder so ein Erlebnis, wie es einem nur unterwegs widerfährt!