Die Jurassic Coast in Dorset und Devon.

Die Jurassic Coast in Dorset und Devon.

3. September 2022 1 Von Steffi

Wir fahren nach Weymouth, einer hübschen Küstenstadt mit extra Parkplätzen für Wohnmobile. Leider ist das Wetter nicht ganz so freundlich. Daher machen wir nur einen kleinen Stadtbummel durch den alten Hafen, die Altstadt und über die Promenade gehts zurück zum Moggel.

Danach fahren wir ins Dorf Abbotsbury, welches in einem Tal liegt, 1,5 Km vom Meer entfernt. Hier gibt es einige schöne Häuser. Als wir in Abbotsbury ankommen regnet es und es sieht nicht wirklich einladend aus. Wir fahren also direkt auf einen Wanderparkplatz oberhalb des Dorfes, da können wir mal kostenlos übernachten. Dort in der Nähe liegt laut Karte ein Steinkreis (Der Kingston Russell Stone Circle), den wollen wir uns am nächsten Tag anschauen.

Die Nacht war ruhig, aber der Morgen begrüßt uns mit dickem Nebel und Fisselregen. Wir sehen kaum die Hand vor Augen, aber wir sind in England, also Wanderschuhe, Regenjacke, ich lange Hose an, Siggi ne kurze Hose und los gehts. Es geht ein Stück bergauf und kurze Zeit später steht ein Wegweiser zum Steinkreis. Dann kann ich ja die App ausschalten und wir laufen nach den Schildern. Das hätte ich mal besser nicht gemacht! Denn irgendwann meint Siggi, eigentlich müssten wir doch schon längst da sein. Also ich die App aufgerufen und siehe da, wir sind zu weit gelaufen. Zwei Möglichkeiten, entweder wir gehen zurück oder wir laufen einen großen Kreis. Siggi fährt ja nicht gerne zurück, so ist es beim Laufen auch. Also machen wir aus eigentlich 3,5 Km mal eben knapp 6 Km. Wenigstens wird das Wetter im laufe der Zeit besser.

Unterwegs treffen wir tatsächlich auf einen anderen Wanderer, der ruft uns ein wenig ironisch zu, „What a lovely day!“ Oh ja, die Briten haben schon einen merkwürdigen Humor. Der Steinkreis entpuppt sich leider als nicht soo toll. Da liegen ein Paar Steine im Kreis und etwas weiter gibt es eine Schautafel dazu. Hmm, so richtig wissen wir nicht was wir erwartet haben, aber DAS auf keinen Fall!

Wir fahren mit dem Moggel zurück ins Dorf und umso weiter wir ins Tal kommen umso schöner wird das Wetter. Wir gehen noch eine Runde durch das Örtchen, dann gibt es Mittagessen. Beim Spaziergang haben wir ein Schild gesehen, dass es an der Lagune eine Schwanenzucht gibt, die man besichtigen kann. Laut diesem Schild ist das der einzige Ort auf der Welt wo man zwischen den brütenden „stummen“ Schwänen spazieren gehen kann. Das würde ich mir dann schon gerne anschauen. Klar weiss ich, dass die zur Zeit nicht brüten, aber die kleinen Schwäne sind noch bei den Eltern. Also geh ich nochmal alleine los.

Vorbei an den Überresten der Abbotsbury Abtei mit der weltgrößten Zehntscheuer, geht es an einem Bachlauf entlang Richtung Meer.

Dann steh ich plötzlich vor einem Gebäude. Darauf befindet sich eine Informationstafel von wann bis wann die Schwanenzucht geöffnet ist, wann die Schwäne gefüttert werden und was das Ganze kostet. Na klar, das hätt ich mir auch denken können, dass ich dafür Eintritt bezahlen soll. Die Schwanenzucht besteht schon seit mehr als 600 Jahren, aber bei 12 Pfund (14 €) Eintritt wird die ohne mich, als Besucher zu haben, weiter leben müssen. Ich schau kurz in der App nach, was ich alternativ machen kann und entschließe mich spontan für den Küstenwanderweg.

Von da aus gehts zur St. Catherines Kapelle. Diese ist eine Pilgerkapelle aus dem 14 Jh. und liegt auf einem ca. 80 m hohen Hügel mit Blick auf die Lagune, der Schwanenzucht und auf das Dorf. Ich hab Glück, denn die Wolken sind nicht mehr ganz so dicht wie morgens und so kann ich wenigstens die Aussicht genießen.

Von hier geht es für uns weiter an der Küste entlang nach Lyme Regis, in der Grafschaft Devon.

Über Lyme Regis haben wir gelesen, dass es riesige Fossilien am Strand zu sehen gibt. Die sieht man natürlich wieder nur bei Ebbe. Also Tidenkalender angeschaut, und ja wir haben Glück, am nächsten Tag ist für halb elf Niedrigwasser angesagt. Wir schlafen verbotenerweise auf dem großen Parkplatz, da die Camps rundherum recht kostspielig sind und wir zusätzlich noch Parkgebühren zahlen müssten. Die Nacht war kein Problem und so können wir am nächsten Morgen an den Strand auf Fossilienjagt gehen. Diese lassen nicht lange auf sich warten, doch sind die so groß, dass wir sie auf gar keinen Fall mitnehmen können. Siggi hatte extra einen Geologenhammer besorgt, aber wir finden nichts was in unsere Tasche passt bzw. haben wir kein Glück bei den Steinen, die wir mit dem Hammer bearbeiten. Naja, wenigstens haben wir ein paar Fotos von den Fossilien machen können.