
Über kleine Strassen….
Geht es weiter gen Norden. Wir haben in der Navigations-App einen kleinen Wasserfall gefunden. Da das auf unserem Weg liegt, schauen wir doch einfach mal, ob es dort Wasser hat. Es gibt zwar noch ein wenig Wasser, aber zum Fallen reicht es nicht. Wir beobachten ein paar kleine Schildkröten im Pool und einige Streifenhörnchen. Danach geht es weiter.




Die Piste verläuft sich dann leider im Felde, sozusagen. Kein Problem für uns, wir orientieren uns Richtung Nord West und finden wieder zurück auf die Strasse. Wir fahren noch bis kurz vor Tiznit und übernachten dort ausserhalb eines Camps. Es gibt insgesamt 4 Camps, die sind aber alle geschlossen. Am nächsten Morgen laufen wir durch Tiznit, Essen was, kaufen Essen ein und weiter geht es.




Wir fahren über eine landschaftlich tolle Strecke nach Taroudant. An einem Stausee halten wir an und machen ein paar Fotos. Wie fast alle Wasserflächen ist auch diese nur noch gering vorhanden. Mangels Übernachtungsmöglichkeiten in der Pampa fahren wir bis Taroudant durch. Hier machen wir wieder einen 3 Tage Aufenthalt. Wir wollen ein paar Dinge am Moggel erledigen, aber auch mal wieder Wäsche waschen. Wir besuchen auch den Markt und kaufen die von Siggi so geliebten schwarzen Oliven und Nüsse.






Da es uns die kleinen Strassen angetan haben, finde ich auch dieses Mal eine schöne Strecke durch die Berge. Teilweise sind wir auf 1300 m. Ein Teil der Strecke ist geteert, aber es hat auch wieder einiges an Piste dazwischen.



Kurz nach der Mittagspause, wir sind gerade auf einem Stück Piste unterwegs, höre ich plötzlich ein Geräusch was ich nicht zu ordnen kann. Siggis Meinung dazu, da sitzt bestimmt ein Stein im Profil. Was für ein Profil? War meine Spontane Antwort, denn da ist nicht mehr viel drauf.



Wir halten an, und schon beim Aussteigen hör ich Luft zischen. Mein erster Gedanke, da ist wieder was mit dem Bremsluftsystem. Doch nein! Hinten links im Reifen ist ein Loch und das recht groß! Jetzt sind wir so viele tausend Kilometer gefahren und dann erwischt es uns auf einer harmlosen Strecke. Naja, so ist es halt! Dank Siggis Planungs- und Vorbereitungsmotivation haben wir ein Reparaturset dabei. Also alles auspacken, den Moggel aufbocken.



Ich darf die Beschreibung lesen wie man das Flickzeug benutzt, während es sich Siggi unter dem hinteren Teil des Moggels „bequem“ macht. Nach ein bisschen Schwitzerei hat Siggi dann drei Flicken in dem Loch versenkt. Es hat aufgehört zu zischen, jiiihhaaa!! Es kann weiter gehen.





Nach ca. 50 Km müssen wir dann aber doch noch mal Luft nachpumpen. Das Loch war einfach zu groß und so lässt es doch wieder Luft ab, aber nur ganz langsam. Wir finden in den Bergen einen Platz wo wir übernachten wollen. Siggi bockt den Moggel hinten hoch, damit der Reifen keinen Schaden nimmt wenn bis zum nächsten Morgen die gesamte Luft raus ist. Doch leider werden wir dort aber gegen 23 Uhr von der Polizei aus dem Bett geholt. Der Polizist erklärt uns, dass es hier kriminelle Banden gibt und wir nicht sicher wären. Nach längerem Hin und Her und der Erklärung, dass wir ein Problem mit einem Reifen haben, fahren wir dann mit ins Dorf zur Polizeistation und übernachten dort. Vorher musste Siggi aber erst den Reifen wieder aufpumpen. Am nächsten Morgen soll uns der örtliche Mechaniker helfen den Reifen dicht zu bekommen. Aber nachdem Siggi die „Werkstatt“ gesehen hat fahren wir lieber weiter und suchen uns einen Reifenspezialisten.



Wir halten 2 oder 3 mal an um Luft nachzufüllen und landen dann auf einem kleinen Camp in Sidi Kaouki. Das liegt direkt am Meer und ist einen Aufenthalt wert, wir verbringen hier das Wochenende und starten dann zum Reifenspezialisten.

Die Profiwerkstatt ist nicht größer als eine kleine Garage und liegt direkt an der 4 spurigen Nationalstrasse. Das heisst alle Fahrzeuge werden direkt auf der rechten Spur der Strasse bedient. Der junge Mann spricht leider kein Englisch, aber mit ein bisschen Hilfe können wir unser Anliegen verständlich machen. Als wir dann an der Reihe sind, dauert die Aktion 1 Stunde, der Reifen ist professionell von innen geflickt und das Ersatzrad haben wir mit dem Reifen hinten rechts getauscht, der echt schon slickähnliche Dimensionen aufweist. Jetzt können wir entspannt weiter übers Land fahren.







Es gibt unzählige Felder mit Mais, Getreide, kleinen Steinmauern und leider keinen Platz für uns zum Übernachten. Eigentlich wäre es schon längst Zeit zum „Feierabend“ machen, aber es will sich einfach keine Gelegenheit bieten.


Da wir beide aber mit der Müdigkeit kämpfen machen wir in einer Ortschaft eine kleine Tee Pause. Danach fahren wir noch 1-2 Stunden und vor lauter Verzweiflung fragen wir an einer Hohlblockstein Herstellungsfirma am Rande einer Kleinstadt, ob wir auf dem Firmengelände übernachten dürfen. Ja, wir bekommen die Erlaubnis und es war eine recht ruhige Nacht und mal eine ganz andere Erfahrung. Am nächsten Morgen starten wir nach Oualidia durch. Das ist ein Fischerdorf mit einer Lagune. Man könnte hier Austern, Seeigel (?) und anderes Meeresgetier roh oder auch gegrillt verspeisen, doch wir lehnen dankend ab.








Jetzt sind wir nur noch an der Küste unterwegs und diese ist, bis auf ein paar wenige Ausnahmen, komplett der Landwirtschaft gewidmet. Das heisst hier wächst all das leckere, frische Gemüse was wir in Marokko so lieben. Kopfsalat, Rettich, Tomaten, Auberginen und Kürbis (nur Steffi), Zucchini, Gurken, Weiß- bzw. Blaukraut und Melonen, einfach das Schlaraffenland Marokkos! Leider führt das aber dazu, dass wir nicht so leicht ans Meer kommen und somit auch die Übernachtungsmöglichkeiten gering sind.



Aber wir finden doch den einen oder anderen schönen Flecken zum schlafen und stehen mal wieder 2 Nächte am Strand mit einem canadischen Ehepaar (die Adresse ist uns für die Zukunft mal sicher).

Einfach schön, und immer wieder einen “Schutzengel”. Wir wünschen euch weiterhin eine gute Fahrt, und viele schöne Momente.
Ja den Schutzengel haben wir immer dabei ☺️
Vielen lieben Dank 😘