Wir machen Urlaub…

Nach dem wir jetzt mehr oder weniger durchgefahren sind, um nach Marokko zu kommen brauchen wir eine kleine Pause. Wir machen also ein paar Tage Strandurlaub in einer kleinen Bucht vor Dakhla. Hier standen wir auf dem Weg in den Süden auch schon mal. Damals waren einige andere Reisende hier. Jetzt sind wir die Einzigsten auf weiter Flur.

In Dakhla haben wir uns mit Lebensmitteln, Wasser, Diesel und Geld eingedeckt, jetzt können wir uns am Strand einrichten. Wir haben auch noch ein paar Dinge am Moggel zu erledigen. Doch eins nach dem anderen. Wir machen den ersten Tag nichts, am nächsten sind die Reifen dran. Die sind vorne jetzt so schlecht, dass wir die vorderen Reifen nach hinten montieren und umgekehrt. Das ganze erledigen wir als eingespieltes Team in gut 2 Stunden.

Danach ist wieder Pause angesagt. Am nächsten Tag ist das Radvorgelege dran, heisst das möchte Öl nachgefüllt bekommen. In der Zeit entferne ich das Silikon am Wasserhahn im Bad, das sieht nicht mehr schön aus. Ausserdem wollen wir die Dachluke von innen ebenfalls mit Silikon abdichten, damit da nichts mehr durchkommen kann, was nicht reingehört! Also Insekten. Am Nachmittag lesen und einen kleinen Strandspaziergang.

Es gibt eine Insel Luftlinie ca. 3 Km entfernt von unserem Platz, die kann man bei Ebbe zu Fuß erreichen. Das ist was für mich. Ich schaue mir im Tidenkalender an, wann die nächste Ebbe ist und stelle fest, jetzt oder nie! Heisst an diesem Tag ist der tiefste Stand um 17: 35 Uhr das sind noch 2 Stunden. Da Siggi meint für ihn sei das nichts, hab ich mich kurzer Hand angezogen. Noch was zu trinken in den Rucksack, Fotoapparat rein und natürlich das Messer in die Hosentasche (darauf besteht Siggi immer wenn ich alleine unterwegs bin)!! Von einem Deutschen der hier schon 2,5 Jahre rumhängt, habe ich erfahren, dass man ungefähr eine bis eineinhalb Stunden braucht um auf die Insel zu kommen, dann ca. eine Stunde auf der Insel und wieder zurück. Okay, dann kocht Siggi das Abendessen. Er überschlägt kurz und meint, er bereitet das Essen für ca. 19:30 Uhr vor. Jeder der mich kennt weiss, dass ich, wenn ich wandere nicht gerade trödle. So kommt es, dass ich auf fast direktem Weg schon nach knapp 40 Minuten, mit Rückenwind, an der Insel bin.

Es gibt hier eine Handvoll Fischer mit einem Biwak, sonst bin ich alleine auf der Insel. Diese ist auf der einen Seite eher steinig mit einem kleinen Trampelpfad und direkt am Wasser gibt es verschiedenes Grünzeug.

Da ich nicht abschätzen kann wie lange ich brauchen würde die gesamte Insel zu um runden, kürze ich spontan einfach ab. Das würde Siggi nicht gefallen, denn ich hab die FlipFlops an. Mein Weg ist steinig, steil mit Sand dazwischen und auf der anderen Seite geht es auch relativ steil bergab. Aber für mich kein Problem. Kurz noch ein paar Bilder von oben, dann geht es auf der andern Seite wieder runter.

Hier bläst der Wind ordentlich ich muss aufpassen das mein Hut nicht weggeweht wird. Diese Seite ist geprägt von fast senkrechten Sand- und Felswänden und dazu kommt ein recht schöner weiser Sandstrand. Schade, dass ich alleine hier bin! Nach ein paar weiteren Fotos mach ich mich auf den Rückweg.

Jetzt dauert es doch ein paar Minuten länger, denn ich habe Gegenwind, aber auch das kein Problem. Zu Siggis Überraschung bin ich schon eine Stunde früher wieder zurück als erwartet. Das passt ihm aber auch ganz gut, denn so kann er gleich das Essen (Putengeschnetzeltes in Tomatensoße mit Reis) fertig machen und wir sind nicht zu spät.

Danach haben wir noch einen gemütlichen Abend.