
Das ist Afrika!
Nach unserem Wüstentrip waren wir zwei Tage in Atar auf einem kleinen Camp. Wir wollten mal ein wenig sauber machen und auch mal wieder richtig duschen. Insgesamt waren wir 14 Tage unterwegs ohne Kosten für die Übernachtungen zu haben. Atar entpuppt sich als recht große, aber nicht besonders schöne Stadt. Wir erleben hier das erste Mal den Mauretanischen Stadt- und Menschentrubel! Puuh, mega anstrengend für uns. Der Moggel steht noch nicht wirklich am Strassenrand, da haben wir schon mehrere Männer an beiden Türen die irgendetwas haben möchten oder uns was verkaufen wollen. So richtig schlau werden wir nicht. Ein Mann ist dabei der etwas englisch spricht und uns erklärt, wo wir mit der Kreditkate Geld holen können, da die örtliche Bank uns die Tür vor der Nase zu gemacht hat, Wochenende, und jeder vorher gesagt hat, Geld mit Karte gäbe es nur in der Hauptstadt. Aber, oh Wunder, Kohle gibts auch hier, erste Hürde schon mal geschafft. Wir hätten sonst noch kostbar gehütete Euro oder Dollar tauschen müssen. Jetzt können wir auch unsere Vorräte wieder auffüllen. Im Gegensatz zu Marokko ist es hier um einiges teurer was die Lebenshaltungskosten angeht. Was uns merkwürdig erscheint, da die Menschen viel weniger besitzen als in Marokko. Hier im Norden bzw. Ostmauretanien hat es sehr wenig landwirtschaftliche Anbaufläche und im Zuge dessen gibt es kaum Gemüse oder Obst, die Auswahl ist also nicht so üppig. In Marokko haben wir uns gewundert, dass z.B Kürbisse nur in kleinen Portionen verkauft wurde. Hier wird sogar das Weisskraut halbiert oder geviertelt verkauft. Man kann sich das nicht vorstellen! Was bei uns so selbstverständlich ist, ist hier ziemlicher Luxus! Das ist jetzt richtig Afrika! Man muss nehmen was es gibt und darf nicht wählerisch sein! Eigentlich wollten wir auch unseren Rindfleischvorrat aufstocken, aber das gibt es hier nicht. Klar von Sand und ein paar halb trockenen Büschen kann sich ein Rind nicht ernähren und Wasser ist ja auch Mangelwahre. Und was Mangelware ist, wird halt auch in einem armen Land teurer. Man hat die Auswahl zwischen Muton (Hornschaf), Ziege oder Dromedar. Das gibt es in der örtlichen Schlachterhalle, davor werden die Tiere auf der Strasse getötet. Das ist echt nochmal ne ganz andere Nummer als in Marokko!! Ach Moment, es gibt auch halb gefrorene Hühner oder Fisch. Fisch in der Wüste…, der ist am Stück, nicht ausgenommen und sieht total angetrocknet und gammelig aus in der prallen Sonne, ohne Eis versteht sich! Puuh, das ist nichts für uns. Also es gibt in den nächsten Tagen viel Vegetarisches!! Was aber richtig gut war, das örtliche frische Brot, direkt aus dem Schubkarren verkauft, lecker, noch warm und macht satt!


Von Atar fahren wir nach Chinguetti.


Auf dem Weg dorthin, schauen wir uns noch Höhlenmalereien an. Hier bezahlen wir für die Sehenswürdigkeit sogar Eintritt und bekommen in den verschiednen Höhlen die Zeichnungen gezeigt und erklärt. Leider sind die meisten so blass, dass man sie kaum noch erkennen kann. Irgendwie muss ich an eine Ultraschall Untersuchung denken, denn für den Leihen ist es auch nur zu erkennen, wenn der Arzt über die Organe fährt und es erklärt.







Weiter geht es nach Chinguetti, die Stadt ist Unesco Weltkultur Erbe, wie Ait Benhaddou in Marokko. Da die Strasse zu 90% aus Wellblech besteht und es ziemlich stürmisch ist, entschliessen wir uns für ein Camp, in der Hoffnung etwas vom Wind geschützt zu sein! Das Camp was wir ausgesucht haben gibt es nicht mehr, aber wir werden von zwei weissbärtigen Männern, der eine ist aus Manchester und der andere aus Frankreich, zu einem neuen Camp begleitet. Das war wieder mal so ein Erlebnis, echt verrückt! Die beiden sehen aus wie von einer Sekte und verbringen hier freiwillig ihren Ruhestand. Wir parken den Moggel und erholen uns von der anstrengenden Tour.


Nachts hör ich plötzlich Geräusche auf dem Dach, als ich zur Dachluke schaue, guckt gerade eine Katze zwischen Dachluke und Rahmen zu uns rein, hab ich mich erschreckt. Siggi bekommt wie immer nichts davon mit! Den Schlaf hätt ich mal gerne. Am nächsten Tag geht es in den alten Stadtteil von Chinguetti. Hmmm, wir sind etwas enttäuscht, es gibt zwar einige gut erhaltene Gebäude, aber die meisten sind baufällig oder teilweisse nur zu erahnen. Was auch wirklich abstoßend ist, dass selbst hier alles übersät mit Müll ist. Sehr Schade! Die Häuser werden in der Region aus aufgesetzten Steinen errichtet. Die Türen bestehen wohl im originalen aus Holz mit Holzverriegelung. Das sieht sehr gut aus, finde ich.







Wir werden von zwei Frauen hartnäckig in deren „Boutiquen“ eingeladen was zu kaufen oder zu tauschen. Von aussen sieht es tatsächlich aus wie ein Haus. Als wir durch die Tür gehen, stehen wir in einem Zelt. Das Haus entpuppt sich als Mauer und dahinter liegt eine Art Innenhof in dem das Zelt steht, wo sämtliche zum Kauf angebotenen Artikel aufgereit auf dem Boden stehen oder an der „Zeltwand“ aufgehängt sind. Siggi entschliesst sich seine ollen Crocs und 100 Ouguya (das sind 2,50€) für ein Tuch zu tauschen. Dann aber nichts wie weg und auf zur nächsten Wüstenetappe!

Die Mauern gefallen mir gut, aber die Holztür ist, glaube ich, nicht ganz so dicht. Sicher etwas wind-und sand-
durchlässig.
Die Mauern find ich auch klasse 🙂
Ich würde auch die Tür nehmen, nur bisschen besser auf einander abgestimmt! 😉 Hab da jemand der das für mich machen würde. 😉