Mauretanien, wir kommen!

Mauretanien, wir kommen!

11. Januar 2022 5 Von Steffi

Wir sind mit gemischten Gefühlen an die Mauretanische Grenze gefahren. Überall hiess es, die Grenze sei dicht! Deshalb sind wir mit dem Vorsatz, wir schauen mal ob es klappt, hergefahren. Ansonsten haben wir Zeit und warten bis die uns rein lassen. Haben uns auch schon drauf eingestellt, dass wir ein paar Tage an der Grenze stehen werden. Aber was soll ich sagen, nichts dergleichen!!! Die Marokkaner haben uns raus gelassen und die Mauretanier rein, und das beim ersten Versuch! Jiiihaaaaaa!!!!

Am Montag den 10.01.2022 für sieben Uhr fünfundvierzig haben wir den Wecker gestellt und sind im dunkeln aufgestanden, haben uns frisch und abfahrbereit gemacht. Wir hatten die Info um acht Uhr geht die Grenze auf für den Frachtverkehr, also wollten wir um neun Uhr da sein. Wir standen auch um fünf Minuten vor neun am Tor, doch da waren die noch nicht am Arbeiten. Afrika halt!!! Um kurz nach neun gings los und nach Ein Einviertel Stunden waren wir aus Marokko draussen. Siggi musste an sechs verschiedene Stellen laufen, der Moggel wurde gescannt und dann wollte ein Zöllner noch einen Blick rein werfen. Der hat sogar die Schuhe ausgezogen um rein schauen zu können. Als Siggi ihm den Rest Jack Daniels gezeigt hat, wollte er gerne einen Kleinen haben. Das war wohl ein guter Tag für diesen Mann und somit auch für uns. So, jetzt fahren wir 4 Km durchs Niemandsland zur Mauretanischen Grenze. Die Strecke ist einspurig geteert und es liegt überall Müll herum, wenn man es nicht wüsste könnte es auch eine Mülldeponie sein. An der Mauretanischen Grenze sind wir gegen zwanzig nach zehn. Wir werden gefragt wo wir her kommen und man sagt uns, Germany no Problem, es dauert ca. 10 Minuten. Okay, nach mehr als einer Stunde kommt Bewegung in die Männer. Wir sollen aussteigen und mitkommen. Hinter uns stehen die LKWs mit ihren Gütern und warten ebenso. Als erstes werden die Impfpässe noch auf der Strasse geprüft, dann gegen wir in ein „Büro“, dort werden die Pässe in den Computer eingegeben und wir werden nach unserer Reiseroute gefragt. Als wir dort fertig sind steht plötzlich ein Mann hinter uns. Es heisst er sei ein guter Mann und wir sollen mit ihm mitgehen. Wir brauchen als nächstes ein Visum. Siggi fährt mit dem Moggel ein Stück weiter und ich geh mit dem Mann mit. Der hat unsere Pässe und den Fahrzeugschein. Er spricht zwar ein paar Brocken englisch, aber wir können Ihn nur schlecht verstehen. Der Mann, der uns das Visum ausstellen soll ist nicht da, also warten. Dann ist es soweit, wir bekommen beide die Fingerabdrücke per Scanner abgenommen und das Gesicht wird ebenfalls fotografiert.

Während wir dort drin sitzen kommt ein junger Mann rein und will uns eine Handy Karte verkaufen. Also Karte ins Handy, aber Internet geht nicht, wieder raus. Wir wollen, wenn wir eine Karte kaufen auch Internet. Als wir beide unser Visum haben, fragt Siggi den Mann der uns durch den Grenzbereich begleitet was er bekommt? Inzwischen schwante uns, das ist ein sogenannter Schleuser. Er ganz lässig 20,-€. Hallo, das hättest Du uns vorher sagen müssen. Er, das ist normal so, er schleust uns hier durch, wir bezahlen! Arrggh, okay weiter zum nächsten Posten, dort wird der Moggel bei Siggi in den Pass mit eingetragen. Hier kommt der nächste Handy Karten-Verkäufer dazu. Neue Karte rein, kurz versucht ob es geht, nein, Karte wieder raus. Dabei stehen 4 Männer um uns rum, die alle etwas anderes sagen und wissen. Uns schwirrt der Kopf, wir wollen lieber erstmal den ganzen Grenzkram erledigen. Der Zöllner kann englisch und so fragen wir ihn, ob er uns erklären kann was die Handy Karte kostet und wie das funktioniert mit der Aufladung. Er erläutert uns das alles nochmal und wir sprechen mit unserem „Schleuser“, dass wir später das mit der Karte machen. Okay auf zur Polizei. Der will auch nochmal unsere Reiseroute wissen. Schreibt sich diese auf und wir müssen es nochmal unter seiner Aufzeichnung drunter schreiben. Er fragt nach einer Handynummer und möchte das wir eine Mauretanische Nummer angeben. So kaufen wir halt die, die nicht geht, in der Hoffnung das die uns jemand fürs Internet aufladen kann. Eigentlich ist alles fertig, nur der Stempel fehlt noch. Das dauert jetzt nochmal ein bisschen, aber wir sind drin! Ich lauf mit unserem Schleuser schon mal an die Kette und Siggi fährt mit dem Moggel dann kurz hinter uns durch. Wir haben es wirklich geschafft!! Jetzt wollen die uns noch eine Versicherung aufschwätzen, aber so schnell können die nicht gucken, wie Siggi den Fahrzeugschein dem anderen abnimmt und erklärt, dass wir keine brauchen! Verdutzte Gesichter, als wir unseren Versicherungsschein vorlegen. Wir tauschen noch die letzten Marokkanischen Dirhams in Mauretanische Ouguiya und wir können fahren!!! Nach gerade mal 5 Stunden für die Aus- und Einreise an einer „geschlossenen“ Grenze geht unser Traum weiter – Afrika Level 2.0