Unsere erste Wüstentour durch das Erg Chebbi

Unsere erste Wüstentour durch das Erg Chebbi

23. November 2021 8 Von Steffi

Wir haben uns für unsere erste Tour durch die Wüste mit „unserem Franzosen“ in Merzouga verabredet. Auf dem Weg dort hin fahren wir durch die Berge auf 2000m Höhe, sehen viele kleine weit verstreute Hütten, wo vermutlich Familien, die von der Schafzucht leben, wohnen. Denn überall sehen wir immer wieder kleine und größere Schafherden. Wir können sogar in der Ferne Schneebedeckte Berge sehen. Die Landschaft wechselt gefühlt alle paar Kilometer. Es wird nicht langweilig, eher haben wir Abends das Gefühl total erschlagen zu sein von den ganzen Eindrücken.

Wir halten in einer Oase an einem Camp an um uns etwas aus zu ruhen. Wir sind die ersten Gäste seid mehr als einem Jahr. Wir kaufen uns Datteln vom Chef und dürfen im Garten Granatäpfel pflücken. Die sind köstlich!

Es geht weiter Richtung Wüste. Zwischen drin kaufen wir noch Wasser und Tanken den Moggel voll und organisieren noch mal Bargeld. Nach dem wir schon aus der Stadt raus sind und eine Mittagspause eingelegt haben, hör ich es wieder unterm Moggel zischen. Oh nein nicht schon wieder die Bremsleitung. Also kurz dem Franzosen Bescheid gegeben, dass wir uns Verspäten und wieder in die Stadt zurück. Wir haben Glück und gleich beim ersten Mechaniker kann uns geholfen werden. Dann ab auf Tour.

Von weitem können wir die größte Düne Marokkos und Merzouga schon sehen. Wir übernachten in den Dünen und haben eine herrlich ruhige Nacht.

Sonntag treffen wir uns mit Christian (dem Franzosen) und fahren zusammen nach Rissani auf den großen Markt. Das ist absolut der Wahnsinn, gefühlt ist die ganze Stadt ein Marktplatz. An der einen Ecke gibt es den großen Schafmarkt, dann einen Dattelmarkt und jede menge Gemüse-, Obst-, Bekleidungsstände aber auch Fisch und Fleisch, natürlich wieder Tücher, Teppiche und Schuhe zu kaufen. 

Wir fahren auf einen bewachten Parkplatz, sind noch nicht ausgestiegen da werden wir schon belagert, jeder möchte uns durch das Getümmel führen, aber wir wollen lieber alleine gehen. Wir bezahlen jeder 1€ für das Parken. Dann geht es an die verschiedenen Marktstände und wir decken uns mit allem ein, was wir für die nächste Woche brauchen. Die Parkgebühr war sehr gut angelegt, da wir als wir fertig mit einkaufen waren feststellen, dass wir hinten die Tür gar nicht abgeschlossen hatten. Aber es ist alles noch da und an seinem Platz – puuh Glück gehabt! Wir fahren aus Rissani raus und quer Feld ein in Richtung unseres Startpunktes am nächsten Morgen. Die Nacht schlafen wir irgendwo im nirgendwo. Nach einer wieder sehr ruhigen Nacht fahren wir auf den letzten Kilometern Asphalt nach Et Taous und von da aus geht es auf die Piste.

Wir fahren in die Wüste. Die meisten denken ja Wüste besteht aus Sand und vielleicht mal einer Oase, weit gefehlt. Die Landschaft und ihr Bild wechseln sich ständig ab. In einem Moment befindet man sich auf sandigem Gebiet im nächsten hat es wieder mehr Steine oder es sieht aus als würde man über einen ausgetrockneten Salzsee fahren. Es gibt auch immer wieder Büsche und kleine Bäume, welche furchtbar lange Stacheln haben.

Wir sammeln unterwegs Holz, um Abends ein Lagerfeuer machen zu können. Wir fahren gemütlich und geniessen die Zeit. Auch Abends am Feuer zu sitzen ist genau so wie wir uns das vorgestellt haben.

Am zweiten Tag bin ich dann die meiste Zeit gefahren und es hat echt Spass gemacht, allerdings kann ich nicht richtig die Landschaft geniessen, da ich mich auf die Piste konzentrieren muss. Aber so ist es eben, alles geht nicht! Am nächsten Tag passieren wir eine Militärkontrolle und finden kurz darauf unseren „Übernachtungsplatz“. Siggi und ich gehen ein wenig Spazieren und als wir später das Essen vorbereiten, kommen 3 Militärs vorbei und sagen uns, dass wir hier nicht stehen können, es ist noch militärisches Gebiet.

Wir müssen weiter fahren. Eigentlich kein Problem, nur dass es in knapp einer Stunde dunkel wird. Wir finden mit den letzten Sonnenstrahlen einen Platz auf einem der Berge an der Strecke. An diesem Abend lassen wir das Lagerfeuer ausfallen, denn es ist ziemlich windig und echt kalt.

Nach einem weiteren Tag erreichen wir Mhamid und lassen uns dort in einem einfachen Camp, aber mit Dusche und Waschmaschine nieder. Wir sind die zweiten Gäste seid ca. einem Jahr und werden mit leckerem Essen einem Lagerfeuer, Kerzenlicht und sogar mit einem Teppich vor dem Moggel verwöhnt. Und das für umgerechnet 3€ pro Nacht, inkl. Tee und Brot fürs Frühstück – Wahnsinn! Das Fazit unserer ersten Tour durchs Erg Chebbi. Es war echt gut, hat Spass gemacht und Wüste ist super!!!!