Ein ungeplanter Zwischenbericht…

Ein ungeplanter Zwischenbericht…

23. Juli 2021 9 Von Siggi

Die französische Mittelmeerküste ist ja echt schön, türkisblaues Wasser, alles sauber und nette Franzosen, das war auch früher schon mal anders. Z.B. durften wir in einer Kleinstadt nicht nur auf dem neuen Gelände des örtlichen Rugby-Clubs übernachten, nein, wir sind auch eingeladen worden deren Duschen kostenfrei zu nutzen, jiiihhaaaa.

Trotzdem ist die Cote d’ Azur nicht so unser Ding, es ist halt alles zugebaut und man findet kaum ein freies Plätzchen zum Übernachten. Also mussten wir hier die ersten bezahlten Übernachtungen in Kauf nehmen, einmal auf einem Campingplatz mit Wäsche waschen und ein paar offizielle Stellplätze. So haben wir im ersten Monat dann doch 75,32€ für Übernachtungen ausgeben müssen. Abgeklappert haben wir die Küste bis Collioure, einem kleinen ehemaligen Fischerdorf mit Festung kurz vor der spanischen Grenze. 

In Spanien haben wir schnell festgestellt, dass sich die Entfernungen ganz schön ziehen und der Diesel recht teuer ist, wie in Frankreich übrigens auch. Also kurz einen Abstecher nach Andorra gemacht und die Hütte richtig vollgetankt für 1,05€, große Freude! Aber leider nur kurz. Zurück nach Spanien wurden wir an der Grenze raus gewunken. Andorra gehört nicht zur EU haben uns die Grenzer aufgeklärt und 20€ Zoll fürs tanken kassiert. Das hat sich wohl nicht gelohnt…

Bevor es weiter geht an der nordspanischen Atlantikküste besichtigen wir noch Pamplona. Durch Corona Stier und Besucherfrei. Ausserdem mussten wir dringend Bettwäsche und Handtücher waschen, aber das ist hier gar kein Problem da es in fast jeder Kleinstadt Waschsalons gibt.

Mit traumhaften Übernachtungsplätzen ganz nach unserem Geschmack, geht es an der Nordspanischen Atlantikküste weiter.

Doch dann fängt der Dicke plötzlich zu vibrieren an. Nein, nicht schon wieder ein Problem. Nach checken der Reifen, Radmuttern, Getriebe etc. Wird schnell klar, das kann nur der Antriebsstrang sein, großer Seufzer. Also mal wieder Mercedes LKW gegoogelt, Kardanwelle ausgebaut, Verdacht bestätigt, alles wieder zusammengebaut. Das war am Montag den 19.07.21. Es müssen 3 Lager und 2 Dichtringe gewechselt werden, Mercedes bestellt, wir hängen eine Woche fest, zum Glück an einem kleinen Strand ausserhalb. Dann die nächste Hiobsbotschaft, Mercedes lässt uns die Nachricht zukommen, dass die Lager zwar bestellt werden können, jedoch die Dichtringe gäbe es nicht mehr. Hilfe, was tun?

Also bereits jetzt, und nicht erst im tiefsten Afrika, meinen früheren Kunden und heutigen Freund aus Womo-Zeiten angefunkt. Er ist  leitender Mitarbeiter bei Mercedes LKW in Berlin und hat uns die fehlenden Teile ausfindig gemacht. Mit Einschalten von externen Unimog-Händlern und sogar dem Unimog-Museum in Gaggenau kann er diese Teile nächste Woche zu unserer Werkstatt nach Spanien schicken. Das wird uns zwar noch eine Woche kosten, aber wir werden weiter kommen. Herzlichen Dank lieber Harald.

Dann wollen wir über Santiago de Compostela nach Portugal.

Ach übrigens bis jetzt hat noch keine S… unsere Impfpässe o.ä. sehen wollen, an keiner Grenze und auch sonst nicht!

Pamplona
auf der suche nach einem weiteren Stellplatz